Wegweiser: Frauen

Ich bin eine Frau und Opfer von Gewalt

Besondere Rechte für gewaltbetroffene Frauen

Sind Sie bedroht oder betroffen von Zwangsheirat, Gewalt durch Ihren Partner, Verbrechen im Namen der Ehre, weiblicher Genitalverstümmelung (FGM/cutting), Zwangsprostitution oder Vergewaltigung? Dann haben Sie einen Anspruch auf eine angemessene Unterstützung.

Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland verboten. Niemand darf eine Frau schlagen oder gegen ihren Willen zu etwas zwingen. Verfolgung aufgrund Ihres Geschlechts und fehlender Schutz vor Gewalt und Zwang in der Familie können auch Gründe für einen Schutzstatus im Asylverfahren sein. Dafür ist es wichtig, dass Sie bereits vor der Anhörung im Asylverfahren mitteilen, dass Sie von einer besonders geschulten Person (Sonderbeauftragte) angehört werden wollen. Sie sollten Ihre persönlichen Gründe in der Anhörung im Asylverfahren vortragen. Sie haben das Recht, ohne Ihren Ehemann angehört zu werden. Sagen Sie in der Anhörung, dass andere Personen – auch aus Ihrer Familie – nichts von Ihren Angaben erfahren sollen.

Ihre besonderen Rechte

  • Beachtung geschlechtsspezifischer Verfolgungsgründe im Asylverfahren
  • Wahl zwischen der Stellung eines eigenen Asylantrags mit persönlichen Gründen oder einem Asylantrag als Familie bzw. gemeinsam mit Ihrem Ehemann
  • Vor der Anhörung im Asylverfahren (Interview): den Wunsch nach einer Frau als Anhörerin und einer Frau als Dolmetscherin äußern
  • Sichere Unterbringung für Sie und Ihre Kinder
  • Bei Gewalt in der Familie: Frauen können in Deutschland alleine wohnen und bekommen eine materielle Unterstützung für sich und ihre Kinder unabhängig vom Ehemann
  • und viele mehr

Beratungsstellen für asylsuchende Frauen

Saida – Beratung bei Genitalverstümmelung (FGM/cutting)
E-Mail: beratung@saida.de
Tel: 0341-2474669 und 015901667763

Beratungsstelle für Genitalverstümmelung

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
Tel: 116116 (in vielen Sprachen verfügbar)

Kontakt zu spezialisierten Beratungsstellen:

https://www.gewaltfreies-sachsen-anhalt.de/frauenhaeuser-und-frauenberatungsstellen/#stenda

https://flucht-gender.de/

Flüchtlingsfrauenhaus in Halle

 

Beratungsstellen für Opfer sexualisierter Gewalt:

„Miß-Mut"
Beratungsstelle für Opfer sexualisierter Gewalt des DRK
Bruchstraße 1, 39576 Hansestadt Stendal
Telefon/Fax: +49 3931 210221, Funk: +49 176 52115290
E-Mail: miss-mut.stendal@web.de

Wildwasser Dessau e. V.
Psychosoziale Beratungsstelle
Beratungsstelle für Opfer sexueller und körperlicher Gewalt
Törtener Straße 44, 06842 Dessau-Roßlau
Telefon: +49 340 2206924, Fax: +49 340 5198193
E-Mail: wildwasser-dessau@t-online.de

Wildwasser Halle e. V. 
Verein gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Frauen
Große Steinstraße 61-62, 06108 Halle (Saale)
Telefon: +49 345 5230028, Fax: +49 345 5483406
E-Mail: wildwasser-halle@t-online.de

Wildwasser Magdeburg e. V.
Verein gegen sexualisierte Gewalt Beratung. Fortbildung & Prävention. Öffentlichkeitsarbeit & Vernetzung
Ritterstraße 1, 39124 Magdeburg

Psychosoziales Zentrum für Migranten und Migrantinnen (PSZ)
Das PSZ bietet Traumatherapien für Geflüchtete an.
E-Mail: kontakt@psz-sachsen-anhalt.de

Die gesammelten Informationen wurden durch das Projekt SENSA aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird finanziert von der Europäischen Union (AMIF), kofinanziert vom Land Sachsen-Anhalt, dem Freistaat Thüringen und der UNO Flüchtlingshilfe.