Flüchtlingsrat Newsletter 08/2021

Trotz Urlaubszeit können wir in diesem Newsletter über viele aktuelle Hinweise berichten. Wir wünschen informative Lektüre und noch eine schöne Sommerzeit – bevor es dann in der Endphase des Bundestagswahlkampfes heißt unsere asyl- und migrationspolitischen Forderungen hör- und sichtbar zu machen, u.a. am 4. September in Berlin.

Termine, Tipps und Hinweise bitte an news@fluechtlingsrat-lsa.de

Für An- und Abmeldung siehe fluechtlingsrat-lsa.de/infoservice-anmeldung/

Veranstaltungen

4. September: #unteilbar-Demonstration in Berlin

Aus dem Aufruf: „Gerade jetzt ist der Moment, um #unteilbar auf die Straße zu gehen: Stoppen wir die soziale Spaltung der Gesellschaft und die Verschärfung der Klimakrise! Streiten wir für eine Gesellschaft, in der alle Menschen ohne Angst selbstbestimmt leben können und in der das Wohl aller im Mittelpunkt steht! Im Vorfeld der Wahlen machen wir unmissverständlich klar: Wir lassen nicht zu, dass soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte und Klimaschutz gegeneinander ausgespielt werden. […] Gemeinsam gehen wir am 4. September 2021 in Berlin auf die Straße: #unteilbar für eine gerechte und solidarische Gesellschaft – gerade jetzt!

Zum mehrsprachigen Aufruf

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30. Juli bis 28. August: Ausstellung „Bruderland ist abgebrannt“

im Mehrgenerationenhaus in Merseburg.

Die Ausstellung wurde 2009 vom Berliner Reistrommel e.V. entwickelt und seitdem an zahlreichen Orten in ganz Deutschland gezeigt. „Bruderland ist abgebrannt“ besteht aus 20 Infotafeln, Video- und Audiomaterial. Im Mittelpunkt stehen Erinnerungen von Vertragsarbeiter*innen, die von ihrem Ankommen und Leben in der DDR erzählen, und welchen Bruch die deutsche Wiedervereinigung für sie bedeutete. Auch die Perspektiven der Kinder von Vertragsarbeiter*innen, die sog. „2. Generation“, als auch von deutschen Unterstützer*innen spielen in der Ausstellung eine Rolle. Die Ausstellung wird im Foyer des Mehrgenerationenhauses in Merseburg von Montag bis Freitag 8:00 bis 16:00 ausgestellt und kann von Gruppen auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Anmeldung besucht werden.

Anmeldung von Gruppen bitte an: initiative12august@gmail.com

Die Ausstellung wird von einem Rahmenprogramm begleitet:

12. August, 18 Uhr, Neumarktbrücke Merseburg: Gedenken an Delfin Guerra und Raúl G. Paret, mit Musik von Mientras Tanto

14. August, 12 Uhr, S-Bahnhof Großkugel: Thematische Fahrradtour zu Rassismus in der DDR nach Merseburg

23. August: 19 – 21 Uhr, Offener Kanal Merseburg: Filmscreening „Sorge 87“ und TBA, und Gespräch mit den Regisseur*innen Thanh Nguyen Phuong und Duc Ngo Ngoc, ++Hybridveranstaltung++ online-Teilnahme: tba

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Bildung

8. September: Fachtag „Flucht-Trauma-Sucht“

08.09.21 in Hannover

Der Fachtag vom Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen e.V. findet in Kooperation mit der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) statt und richtet sich an Akteure der Suchthilfe, Flüchtlingshilfe sowie den psychosozialen, psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgungsstrukturen.

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23. August: Workshop zur Miniila-App – Unterstützung von Kindern und Jugendlichen auf der Flucht! (BumF und Missing Children Europe)

23.8.21 um 14 Uhr

Unbegleitete Kinder und Jugendliche auf und nach der Flucht haben oft kaum Zugang zu Unterstützung und Informationen. Die Miniila-App befähigt sie, selbstständig an geolokalisierte, wertvolle Informationen zu Kinderrechten und zu lokalen Unterstützungsdiensten in ihrer Umgebung zu gelangen. Der BumF koordiniert die bundesweite Einbindung von Organisationen in die App. Gemeinsam mit Missing Children Europe lädt der BumF am 23. August 2021 um 14:00 Uhr zu einem Webinar ein, um die Miniila-App vorzustellen und mit den Teilnehmenden über deren Funktionen und Möglichkeiten ins Gespräch zu kommen.

Zur Informationsseite und Anmeldung zur Veranstaltung

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Kampagnen und Aufrufe

Sommeraktion von #unteilbar Sachsen-Anhalt: Fahrradtouren zu solidarischen Initiativen

„Die Kampagne zur Landtagswahl wurde unter Pandemie-Beschränkungen gestemmt. Das Vorhaben, auch die ländlichen Regionen mit einzubinden, ist dabei buchstäblich auf der Strecke geblieben. Jetzt aber ist Sommer und was bietet sich da zur Vernetzung besser an als gemeinsame Fahrradtouren zu den Organisationen und Personen, über die wir schon immer mal mehr wissen wollten?

Wir werden einige gemeinsame Radtouren vorschlagen, aber fühlt euch frei die Organisationen auch selbstständig zu kontaktieren und einen Termin für einen Besuch zu finden.“

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Informationen und Arbeitshilfen

Buch: „Die Würde des Menschen ist abschiebbar. Einblicke in Geschichte, Bedingungen und Realitäten deutscher Abschiebehaft“

Eine brandneue Buchveröffentlichung aus dem Buch- und Zeitschriftenverlag edition assemblage mit Einblicken in Geschichte, Bedingungen und Realitäten deutscher Abschiebehaft. Im Rahmen des politischen Aktivismus der Autor*innen gegen die Abschiebegefängnisse in Darmstadt und Büren entstanden Texte zu Haftbedingungen, Gerichtsakten, Isolationshaft und Gespräche mit Inhaftierten über ihre Ausschlusserfahrungen in Deutschland und ihren Herkunftsländern. Eingeleitet wird das Buch mit einer historischen Einordnung der Institution Abschiebehaft und dem aktuellen rechtlichen Rahmen.

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Einzelfall-Dokumentation „Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen“ (1993 bis 2020).

Seit 27 Jahren gibt die Antirassistische Initiative e.V. eine jährlich aktualisierte chronologische Sammlung heraus, in der die Schicksale dokumentiert werden von Menschen, die vor einem Asylverfahren stehen, eines durchlaufen oder deren Asylanträge abgelehnt wurden sowie Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere bzw. ohne Papiere in Deutschland und die durch ihren prekären Status körperlich zu Schaden gekommen sind. Die Einzelereignisse spiegeln die Auswirkungen staatlichen und gesellschaftlichen Rassismus „auf Menschen, die in der BRD Schutz und Sicherheit suchten und aufgrund der rassistischen Sondergesetze und des Rassismus der Gesellschaft körperlich zu Schaden kamen oder daran zerbrechen.“

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Podcast: HART AN DER GRENZE

Seit Herbst 2020 informiert der Kölner Flüchtlingsrat mit dem Podcast HIER\\GEBLIEBEN über lokale und regionale flüchtlingspolitische Themen. Jetzt, ein dreiviertel Jahr später, geht die zweite Podcastreihe HART AN DER GRENZE an den Start. In Gesprächen mit unterschiedlichen Gästen werden hier die Grenzen des Rheinlands überwunden und die Perspektive auf deutschlandweit relevante und internationale Themen im Kontext von Flucht und Asyl erweitert. Den Auftakt der zweiten Reihe macht ein Podcast zur Genfer Flüchtlingskonvention.

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PRO ASYL: Abschieben um jeden Preis? Zum Stand der Afghanistan-Abschiebungen

Dieser Text fasst die aktuelle Debatte um Abschiebungen nach Afghanistan und den Stand, auch mit einem Überblick zur Abschiebepraxis der Bundesländer, zusammen.

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BumF-Publikation „Wo stehen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge 2021?“

Im Rahmen des BumF- Projekts „Vom Willkommen und Ankommen“ ist die Kurzpublikation „Wo stehen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge 2021?“ entstanden. Minderjährige Geflüchtete stehen zwischen den unterschiedlichen Regelungen des Migrationsrechts und des Rechts der Kinder- und Jugendhilfe. Wie haben sich diese Rechtsgebiete in den letzten Jahren entwickelt? Wo stehen wir am Ende der Legislaturperiode, die am 26.09.2021 mit der Bundestagswahl endet? Die Kurzpublikation bietet eine Analyse und einen rechtlichen Ausblick hierzu.
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Arbeitshilfe: Übernahme der Passbeschaffungskosten im SGB II, XII und AsylbLG (GGUA)

Anders als Deutsche und Unionsbürger*innen, für die ein Personalausweis ausreicht, sind Drittstaatsangehörige in der Regel nach § 3 AufenthG verpflichtet, einen gültigen Pass zu besitzen, um sich im Bundesgebiet aufzuhalten. Immer wieder sind die Kosten der Passbeschaffung ein großes Problem in der Beratungspraxis, welches zu vielen Unsicherheiten führt. Die Kosten für die Fahrt zur Botschaft bzw. zum Konsulat und den Pass betragen oft mehrere hundert Euro – je nach Herkunftsstaat entstehen für mehrköpfige Familien sogar Gebühren im vierstelligen Bereich.

Wer kommt für diese Kosten auf? Müssen die Sozialämter bzw. Jobcenter die Kosten übernehmen und wenn ja, nach welchem Gesetz? Erfolgt die Leistung als Beihilfe oder dürfen Darlehen gewährt werden?

Die GGUA hat eine Arbeitshilfe erstellt, in der die Ansprüche und Rechtsgrundlagen für die Leistungssysteme SGB II, SGB XII und AsylbLG (Grundleistungen, Analogleistungen, § 1a AsylbLG) dargestellt werden.

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Stellenausschreibungen und Förderungen

Ausschreibung Werkvertrag Öffentlichkeitsarbeit (Mobile Opferberatung)

Wir suchen eine Person für die konzeptionelle Weiterentwicklung und Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit (ÖA) bei der Mobilen Opferberatung in Trägerschaft von Miteinander e.V. Auf Grundlage einer Analyse der bisherigen ÖA und angepasst an die Ressourcen des Projekts sollen konkrete Vorschläge und Arbeitshilfen zur besseren Zielgruppenerreichung, Vermittlung von Betroffenenperspektiven und -forderungen, Verbreitung unserer Monitoringergebnisse zu rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Sachsen-Anhalt sowie Sichtbarmachung unserer Erinnerungsarbeit zu Todesopfern rechter Gewalt erstellt werden.

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Stellenausschreibung: Mitarbeit in der Verwaltung/Buchhaltung (Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt)

à 25-30 Wochenstunden für das Projekt „Right of Residence – Teilhabe durch Netzwerkbildung, Qualifizierung und Informationen zu Bleiberechten“ und den Verein zum nächstmöglichen Zeitpunkt

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Stellenausschreibung: Projektmitarbeiter*innen für Fortbildungen, Trainings und Netzwerkkommunikation (AGSA)

  • zwei Stellen á 40 Wochenstunden
  • für das Modellprojekt „Demokratie in Arbeit und Ausbildung“ (DiAA)
  • geplanter Start am 01.09.2021
  • Bewerbung bis 20.08.2021 bei der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.

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Stellenausschreibung Migrationsberatung (MBE) (DRK KV Börde e. V.)

Wir suchen für unseren DRK Kreisverband Börde e.V. ab sofort eine/n Mitarbeiter/in für die Migrationsberatung für Erwachsene Zuwanderer (MBE) im Landkreis Börde

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Meinungen und Meldungen

Diskussionsbeitrag: Migration und Klimagerechtigkeit – Was sind die zentralen Herausforderungen? Wie erreichen wir ein nachhaltiges und wirksames Cross-Over? (Trossenstek)

Vorbemerkung der Redaktion: Für die zweite Ausgabe des Trossenstek entstand in der Redaktionsgruppe die Idee, ein Cross-Over-Gespräch zwischen Aktivist:innen der AntiRa- und der Klimagerechtigkeitsbewegung zu führen. Einerseits gibt es aktuell verstärkte Bemühungen um ein „Kämpfe verbinden“ zwischen diesen beiden Bereichen. Zum zweiten steht mit einer absehbaren Regierungsbeteiligung der Grünen nach den Bundestagswahlen im Herbst die Frage im Raum, ob dies den sozialen Bewegungen neue Handlungs- und Durchsetzungsmöglichkeiten verschafft – oder eher die Gefahr des gegeneinander Ausspielens von AntiRa und Klima mit sich bringt. Gründe genug jedenfalls, zu versuchen die Debatten zu vertiefen.

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Die Informationen sind vom Projekt »Fachstelle Flucht und Asyl« bereit gestellt. Das Projekt wird gefördert durch:

 

 



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