5 Jahre March of Hope – Aktionstage „Zusammen gegen Rassismus“ in Salzwedel

Aktionsbündnis Solidarisches Salzwedel, Solidarische Provinz Wendland-Altmark, eXchange e.V. rufen gemeinsam mit We‘ll Come United zu Antirassistischen Aktionstagen im Wendland und Salzwedel auf.
Im Rahmen der von We‘ll Come United bundesweit stattfindenden dezentralen Antirassismus-Tage finden in Salzwedel am 3. bis 4. September 2020 Informationsveranstaltungen im eXchange; Altperverstr. 7, und am 5. September eine solidarische Demonstration von der Gemeinschaftsauskunft Lüneburger Straße zum Kulturhaus-Vorplatz statt. Sowohl am Start- als auch am Endpunkt soll es am Samstag Redebeiträge von Geflüchteten, Unterstützenden und Organisationen sowie ein Musikprogramm geben.
Gründe dafür gibt es viele:
Das letzte Jahr war geprägt von weiteren Gewalteskalation: Attentate in Kassel, Halle und Hanau, NSU 2.0, weiteres Hochfahren des tödlichen EU-Grenzregimes durch Kriminalisierung von Seenotrettung und Rechtsbrüche wie Schüsse auf Asylantragstellende an den EU-Grenzen. Aber auch: Nicht für alle Menschen gleichermaßen geltende Hygienekonzepte Menschen in Lagern sind einem einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt. Was ist los in Europa, in Deutschland, in Sachsen-Anhalt, in Salzwedel?
Das europäische Grenzregime wird immer stärker von Abschottung, unfassbarer Gewalt und tödlichen Maßnahmen geprägt, was sich mit Corona weiter verschärft. Die Lager in Griechenland und besonders auf den griechischen Inseln sind überfüllt. Gleichzeitig zögern Deutschland und die anderen EU-Staaten weitere Geflüchtete aufzunehmen. Obwohl sich bereits viele Städte, Gemeinden und Bundesländern zur Aufnahme weiterer Menschen aus den griechischen Lagern bereit erklärt haben, verweigert die Bundesregierung bisher ihre Zustimmung. In Salzwedel müssen Geflüchtete trotz Corona in Sammelunterkünften leben. Es fehlen Gewaltschutzkonzepte und für einige eine tatsächliche Wahlfreiheit der Unterkunft in einer eigenen Wohnung. Schutz vor einer Pandemie sieht anders aus!
Rassismus und rassistische Morde
Wie sich nach der Ermordung von George Floyd durch einen Polizeibeamten in Minneapolis und auch der Nichtaufklärung des Mordes an Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle zeigt, ist institutioneller Rassismus ein System, das unseren Alltag prägt: In Ämtern und Behörden, bei der Polizei, bei der Wohnungssuche, in der Schule und auf der Arbeit. Rassismus verletzt und tötet.
# leavenoonebehind
Wir fordern die Auflösung aller Lager und das Recht auf selbstbestimmte Unterbringung und ein selbstbestimmtes Leben aller Menschen!
#keinmenschistillegal
Wir fordern ein Bleiberecht und Papiere für alle. Nur so ist ein selbstbestimmtes Leben und Zusammenleben überhaupt möglich. Gesetze müssen menschenwürdiges Leben sicherstellen und nicht noch mehr Ausgrenzung und Leid legitimieren. Wir fordern die Abschaffung des Dublin-Abschiebesystems!
Unsere Forderungen werden lauter: Für ein Bleiberecht und Papiere für alle, für Bewegungsfreiheit und offene Grenzen, für gleiche Rechte für Alle.

 



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